Dienstag, 29. Mai 2007

el condor pasa


fuer einige tage haben wir uns in und um arequipa niedergelassen. die stadt - obwohl die zweitgroesste des landes - ueberzeugt uns mit einer wohltuhenden uebersichtlichkeit, herrlichem fruehlingsklima und ausgezeichnetem essen. hier kann man sich es gut gehen lassen.

gleich nach unserer ankunft haben wir das convent st. catalina besucht. sozusagen eine stadt in der stadt. zur bluetezeit haben hier gut 500 nonnen und eben soviele bedienstete von der aussenwelt abgeschottet gelebt. heute ist ein grosser teil der oeffentlichkeit zugaenglich und erfreut das auge mit frischen farben. saemtliche klostergassen sind mit stadtnamen aus spanien benannt und eigentlich fuehlt man sich eher in andalusien als in suedperu...

an den darauffolgenden tagen haben wir uns einer 9-koepfigen gruppe angeschlossen und sind die (scheinbar) zweittiefste schlucht der welt hinuntergestiegen. boese zungen behaupten, dass wir umgefallen waeren, wenn wir noch langsamer haetten laufen muessen... (beim wiederaufstieg hat dann das schwache drittel doch die dienste eines mauleselschen in anspruch genommen). aber land und leute haben es uns richtig angetan - wunderschoen.


der kroenende abschluss der drei tage war aber bestimmt, als wir den zahlreichen kondoren beim morgenausflug zuschauen konnten. scheinbar nur zum spass haben die maechtigen voegel elegant und stilsicher ihre kreise in den himmel gezogen.

zurueck in arequipa, haben wir uns heute die formschoenen vulkan im stadthintergrund angeschaut. nach langem hin und her haben wir uns aber gegen eine besteigung ("befahrung") entschieden - kaelte und unwirtliche hoehen warten noch frueh genug auf uns...

Mittwoch, 23. Mai 2007

cuzco - machu picchu


nach einer mehr als angenehmen busfahrt von nazca her - grosszuegig bemessene ledersofa-betten im bus - sind wir in cuzco angekommen.

mit gemischten gefuehlen allerdings. der "must-do-charakter" des machu picchu (matschuu pigtschuu), die unzaehligen reisegruppen, die aufdringlichen reiseagenturen, die muehsamen "restaurant-hinein-locker" und der spiessrutenlauf, bis wir endlich die noetigen tickets fuer eintritt und zugfahrt beisammen hatten, liess die vorfreude doch etwas schmaelern...

sonntags sind wir gegen mittag in aguas calientes (ausganspunkt fuer den besuch des machu picchu) mit dem zug angekommen. da wir unsere eintritte fuer montags organisiert hatten, mussten wir nicht wie die tagestouristen auf die busse stressen, springen, hecheln, hetzen, "ellboegeln" um zum machu picchu zu gelangen. den freien tag haben wir mit der erklimmung eines aussichtsberges genutzt. und wow... oben angekommen wurden wir zum ersten mal mit einem herrlichen - wenn auch aus ungewoehnlicher perspektive - ausblick belohnt.
tags darauf mussten wir den wecker ganz frueh stellen, um erstens die morgenstimmung mit sonnenaufgang und die touristenarme zeit bei den ruinen zu geniessen. mit viel glueck (der ansturm war schon riesig) waren wir bei den ersten vor ort. man erwartet ja einiges, von so einer sehenswuerdigkeit, von der alle nur schwaermen. und tatsaechlich, die stimmung am morgen war gewaltig eindruecklich und faszinierend zugleich.

mit dem eintreffen der grossen touristenstroeme und nach dem wir die verborgenen winkel der stadt erforscht hatten, zogen wir uns auf den huayana picchu (den berg im hintergrund auf den klassischen machu picchu bildern) zurueck. ein strenger und steiler aufstieg wurde mit einem abermals tollen blick auf die ruinenstadt belohnt.

momentan geniessen wir nun die schoenen seiten von cuzco (cafés, enge gaesschen, angenehmes klima usw.), besuchen weitere ruinen im heiligen tal und in der stadt und schauen uns schon mal fuer die ersten souvenirs um. am donnerstag geht es dann weiter nach arequipa.

Dienstag, 22. Mai 2007

noticia breve 3

dank unserem tagebuechlein (signalement schwarz und eine geschaetzte spannweite von 2 metern, danke tanja und christian) haben wir bemerkt, dass wir bereits an der haelfte unserer reise angelangt sind. und noch haben wir soviel vor... hmm. mehr infos zu cuzco und machu picchu folgen...

Donnerstag, 17. Mai 2007

achterbahn

auf der panamerica sur haben wir lima verlassen und nazca angesteuert. auf halben weg goennten wir uns einen ruhetag in einer oase . inmitten von riesigen sandduenen liegt ein kleiner see mit einigen wenigen hostals und restaurants - ideal um die seele etwas baumeln zu lassen. da eliane schon seit trujillo immer wieder von sandboarden spricht, haben wir uns einer gruppe angeschlossen, um mit hilfe eines sandboogys die duenen zu erklimmen und mittels board (press-spanplatte mit zwei fussriemen...) wieder hinunter zu fahren. was wir nicht wussten, jedoch zu meiner freude war, war, dass die boogy-fahrt der weit laengere und spannendere teil des ausflugs war. wie in einer wilden achterbahn sind wir mit einem gewaltigen speed ueber die duenen geduest. so wild, dass sich eliane immer wieder nur mit unkontrolliertem schreien zu helfen wusste... aber auch das heruntergleiten hatte einen grossen spassfaktor. aber auf schnee fuehlen wir uns bedeutend besser.


am abend haben wir zusammen mit zwei anderen schweizern mit reichlich bier, lokalem wein und schnaps auf den 15. mai angestossen...

und heute habe ich mir einen flug in einer cessna ueber die nazca-linien zugetraut (konnte eliane leider nicht ueberzeugen). noch vor dem fruehstueck bei idealen licht- und wetterverhaeltnissen sind wir rund 40 minuten ueber die mysterioesen linien der nazca-kultur geflogen. eindruecklich, wie sich aus der vogelperspektive die wirren linien zu figuren zusammenfuegen (unten eine ca. 60 meter grosse spinne...). die bedeutung der scharrbilder ist bis heute weitgehend ungeklaert. die theorien reichen von karten, ueber opferstaetten bis hin zu landebahnen fuer ausserirdische (von daeniken).

und heute abend geht es bereits weiter in die gringo-hauptstadt suedamerikas - cuzco. ein gemuetlicher 14-stuender ueber land wartet auf uns...

Montag, 14. Mai 2007

Lima


nach einem gewaltig mittelmaessigen adam-sandler film habe ich auf dem nachtbus von huaraz nach lima herrlich geschlafen, wogegen eliane sich von einem 100db schnarchler gestoert fuehlte...
nun goennen wir uns zwei tage in lima. mehr stadt vertragen wir im moment nicht. obwohl es durchaus auch gruene und ruehige oertchen in lima gibt, zieht es uns doch wieder richtung sueden aufs land.
gestern haben wir ausfuehrlich die stadt per pedes und bus erkundigt. am nachmittag haben wir sogar eine einheimische touristengruppe begleitet - unglaublich, auf welcher flaeche sich die stadt ausbreitet und staendig waechst.


entsprechend gewaltig sind die gegensaetze hier in lima. ich schaetze, dass in der 9-millionen-stadt ein guter drittel nach westlichen lebensstandards lebt. entsprechend gibt es hier alles, was wir von daheim gewohnt sind - supermaerkte, fast-food, kinos, einfach alles... . in den aermlichen aussenquartieren dann aber das pure gegenteil: millionen von landfluechtigen nennen gerade ein paar lehmziegel und ein bisschen wellblech ihr eigen. aermlicher kann man es sich kaum vorstellen...

Samstag, 12. Mai 2007

almost touching the void


nach unserem ausflug an den strand, haben wir uns aufgemacht die berge zu erkunden. von trujillo sind wir ueber chimbote (der fischgestank liegt wie ein fluch ueber der stadt. was wohl auf das gemuet der bewohner schlaegt, denn saemtliche reisefuehrer warnen davor den busbahnhof zu verlassen...) nach caraz gefahren. die 150 km von chimbote nach caraz haben wir in laeppischen 10 stunden hinter unsgebracht. die schotterpiste (wobei der begriff piste der losen steinsammlung nicht gerecht wird) fuehrte durch einen cañon. ganz am ende verengt sich dieser zu einer touristenattraktion, leider konnte wir diese wegen einem erdrutsch nicht besichtigen, ein 3-stuendiger umweg, der zum graus von eliane steil den berg hinauffuehrte, war aber genauso attraktiv.

da die anden steil ansteigen, wollten wir uns in den ersten tagen mit kurzen touren an die hoehe gewoehnen. am ersten tag haben wir auf 4000 muem die puya raimundi gesucht, eine seltene pflanze, die erst nach 50jahren bluete traegt und dann abstirbt... an den darauffolgenden tagen sind wir zum natuerlichen stausee von paron gehikt. dieser liegt auf 4200 muem und dient mit einem unterirdischen abfluss auch der stromproduktion. dort haben wir raul und ida getroffen. er ist vom elektrizitaetswerk angestellt dreimal taeglich temperatur, niederschlagsmenge und wasserstand zu messen und an die zentrale zufunken. sonst hat er waehrend den 15 taegen seiner schicht in dieser einoede denkbar wenig zu tun. deshalb konnten wir es gut verstehen, dass er uns unter dem vorwand des drohenden regens in sein haeusschen lockte. wir durften unsere schlafsaecke ausbreiten und leisteten ihnen dafuer etwas gesellschaft. lustig und unterhaltsam war es dann fuer beide parteien...


bestens an die hoehe gewoehnt, freuten wir uns auf den 4-taegigen trek ins st.cruz-tal. beim einkaufen der verpflgegung auf dem oertlichen markt von caraz mussten wir wenig auf das gewicht achten. schliesslich heuerten wir ein eselchen samt seinem fuehrer an, der (nur der esel...) fuer uns essen und zelte tragen sollte. daher deckten wir unsgenuesslich mit frischen fruechten und gemuese ein.



die vier tage in der einsamkeit waren dann auch wirklich ein super erlebnis. leider verdunkelten sich die wolken zusehends, als wir weiter ins zentrum der berge vorstiessen (aehnlich muess es frodo ergangen sein...) und regen (auf der passhoehe 4750 muem gar schnee) wurde zu unserem treusten begleiter. im wahrsten sinne des wortes zeigten uns die berge kaum ihre kalten schultern. dafuer haben wir jedes aufhellen und durchschimmern eines bergspitzes umso dankbarer angenommen.


nach einer 3-stuendigen camionfahrt als "clandestinos"(gluecklicherweise wurden nur unsere rucksaecke geteert und gefedert) sind wir gestern muede zurueck im tal angekommen, wo wir die anstrengungen der vergangenen tage zuenftig mit bier begossen haben.

heute machen wir uns auf ins graue lima. der abschied von der cordillera blanca faellt schwer. zum einen, weil wir hier unvergessliche tage erlebt haben, zum anderen aber auch, weil sich die sechstausender (unter ihnen auch der hoechste peruaner "huascaran") selten so unverhuellt wie heute gezeigt haben.



ps. wie weit entfernt liegt dein dorf? ungefaehr so lautete die erste frage unseres 20-jaehrigen arrieros (eselchenfuehrer) aus den bergen.wir beide wussten nicht recht wie zu antworten. dabei ist es uns aber wie schuppen von den augen gefallen, wie unterschiedlich perspektiven doch sein koennen...



danke den spenderinnen der schicken gelben socken von eliane:

Dienstag, 1. Mai 2007

wueste grenzerfahrung

nach drei entspannten tagen im sueden von ecuador, in vilcabamba ' tal der ewigen jugend, die wir mit schlemmen, lesen und wandern (gratwanderung a la patraflon, waere was fuer franz gewesen) verbrachten, haben wir uns mitdem nachtbus auf nach peru gemacht.



der grenzuebertritt funktionierte eigentlich ganz gut. ausser, dass der herr grenzbeamte seinen pc erst bei ankunft des buses (03.00 uhr in der nacht) anschaltete. da sein model nicht der pentium-generation stammte, brauchte er fast eine geschlagene stunde (mitsamt hantieren an allen anschluessen kabeln, tastatur und maus), um das ding in gang zu setzen. dies und die visum-probleme einer deutschen voluntaerin verschafften uns einen 2-stuendigen aufenthalt im niemandsland. angekommen sind wir am fruehen morgen in piura – das tor zur wueste. wir waehnten uns in nordafrika, obwohl noch niemandvon uns je einmal dort war…








nach einer weiteren 7-stuendigen fahrt durch die schier endlose wueste sind wir in trujillo gelandet. hier haben wir uns ausgiebig mit der praekolumbianischen archeologischen staetten (chan chan und huacas de la luna) beschaefftigt. sehr interessant – aber vorerst genug kultur, wie wir beide finden.











nach einem koestlichen cebiche (marinierter, roher und meistens frischer fisch) und der besichtigung eines urspruenglichen "surfwettbewerbes" heute nachmittag, machen wir uns morgen frueh auf den weg in die berge… la suiza peruana wartet auf uns.