Samstag, 12. Mai 2007

almost touching the void


nach unserem ausflug an den strand, haben wir uns aufgemacht die berge zu erkunden. von trujillo sind wir ueber chimbote (der fischgestank liegt wie ein fluch ueber der stadt. was wohl auf das gemuet der bewohner schlaegt, denn saemtliche reisefuehrer warnen davor den busbahnhof zu verlassen...) nach caraz gefahren. die 150 km von chimbote nach caraz haben wir in laeppischen 10 stunden hinter unsgebracht. die schotterpiste (wobei der begriff piste der losen steinsammlung nicht gerecht wird) fuehrte durch einen cañon. ganz am ende verengt sich dieser zu einer touristenattraktion, leider konnte wir diese wegen einem erdrutsch nicht besichtigen, ein 3-stuendiger umweg, der zum graus von eliane steil den berg hinauffuehrte, war aber genauso attraktiv.

da die anden steil ansteigen, wollten wir uns in den ersten tagen mit kurzen touren an die hoehe gewoehnen. am ersten tag haben wir auf 4000 muem die puya raimundi gesucht, eine seltene pflanze, die erst nach 50jahren bluete traegt und dann abstirbt... an den darauffolgenden tagen sind wir zum natuerlichen stausee von paron gehikt. dieser liegt auf 4200 muem und dient mit einem unterirdischen abfluss auch der stromproduktion. dort haben wir raul und ida getroffen. er ist vom elektrizitaetswerk angestellt dreimal taeglich temperatur, niederschlagsmenge und wasserstand zu messen und an die zentrale zufunken. sonst hat er waehrend den 15 taegen seiner schicht in dieser einoede denkbar wenig zu tun. deshalb konnten wir es gut verstehen, dass er uns unter dem vorwand des drohenden regens in sein haeusschen lockte. wir durften unsere schlafsaecke ausbreiten und leisteten ihnen dafuer etwas gesellschaft. lustig und unterhaltsam war es dann fuer beide parteien...


bestens an die hoehe gewoehnt, freuten wir uns auf den 4-taegigen trek ins st.cruz-tal. beim einkaufen der verpflgegung auf dem oertlichen markt von caraz mussten wir wenig auf das gewicht achten. schliesslich heuerten wir ein eselchen samt seinem fuehrer an, der (nur der esel...) fuer uns essen und zelte tragen sollte. daher deckten wir unsgenuesslich mit frischen fruechten und gemuese ein.



die vier tage in der einsamkeit waren dann auch wirklich ein super erlebnis. leider verdunkelten sich die wolken zusehends, als wir weiter ins zentrum der berge vorstiessen (aehnlich muess es frodo ergangen sein...) und regen (auf der passhoehe 4750 muem gar schnee) wurde zu unserem treusten begleiter. im wahrsten sinne des wortes zeigten uns die berge kaum ihre kalten schultern. dafuer haben wir jedes aufhellen und durchschimmern eines bergspitzes umso dankbarer angenommen.


nach einer 3-stuendigen camionfahrt als "clandestinos"(gluecklicherweise wurden nur unsere rucksaecke geteert und gefedert) sind wir gestern muede zurueck im tal angekommen, wo wir die anstrengungen der vergangenen tage zuenftig mit bier begossen haben.

heute machen wir uns auf ins graue lima. der abschied von der cordillera blanca faellt schwer. zum einen, weil wir hier unvergessliche tage erlebt haben, zum anderen aber auch, weil sich die sechstausender (unter ihnen auch der hoechste peruaner "huascaran") selten so unverhuellt wie heute gezeigt haben.



ps. wie weit entfernt liegt dein dorf? ungefaehr so lautete die erste frage unseres 20-jaehrigen arrieros (eselchenfuehrer) aus den bergen.wir beide wussten nicht recht wie zu antworten. dabei ist es uns aber wie schuppen von den augen gefallen, wie unterschiedlich perspektiven doch sein koennen...



danke den spenderinnen der schicken gelben socken von eliane:

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